Hallo, ich bin Peterle und möchte euch meine kleine Geschichte erzählen.

Als ziemlich betagter Kater musste ich mein altes Zuhause verlassen. Da die Vermittlung von mir nicht einfach war, musste ich zu einer Pflegestelle. Dort wurde ich gut behandelt, aber es war nicht mein Zuhause.

Als ich eines Tages von meinem neuen Frauchen abgeholt wurde, hatte ich eigentlich keinen Bock. Ich habe mich versteckt und wollte nicht mit. Trotzdem bin ich dann in die Gitterbox gekommen und trat die Reise in mein neues Zuhause an. Dort durfte ich in einem sehr schönen und hellen Bad einziehen. Die ebenerdige Glasdusche war mein Rückzugsort, den ich kaum verlassen habe. Futter fassen und auf der Toilette war ich nur nachts. Mein neues Frauchen war zwar sehr lieb und fürsorglich zu mir, doch ich wollte einfach meine Ruhe und habe dies offen Kund getan. Die ersten Wochen waren sehr schwer für mich, obwohl ich gutes Futter und Wasser bekam. Außerdem war der Zimmerservice echt klasse. Mein Frauchen musste sehr viel Geduld mit mir haben. Dies war aber kein Problem. Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass in meinem neuen Zuhause Menschen leben, die eigentlich sehr lieb und nett sind. Also habe ich langsam angefangen mich an diese Menschen und die neue Umgebung heranzutasten.

Ich wurde sehr verwöhnt. Bekam Schinken, Leckerli und viele Streicheleinheiten. Mein Fell, dass sehr struppig und ungepflegt war, wurde wieder glänzend und weich. Trotzdem war ich sehr zurückhaltend und vorsichtig. Wenn ich wollte, dann habe ich mir Streicheleinheiten abgeholt, ansonsten war ich an meinem Rückzugsort, an dem ich durch die Glasscheibe gut beobachten konnte.

Nach einiger Zeit musste ich mir aber eingestehen, dass ich ganz umsonst so ängstlich bin. Mein Frauchen war immer gut zu mir, auch wenn mein Magen manchmal einfach nervös war, oder ich das Futter zu sehr verschlungen habe und kurz darauf die Bescherung vor Ort lag. Sie hat mir immer gut zugeredet und mich getröstet. Wenn mein Frauchen am PC gearbeitet hat, dann habe ich mich nur einfach neben sie gelegt und geschnurrt. Oft kam dann eine streichelnde Hand, die mir gut tat. Sie hat immer gesagt, ich sei so eine liebe und brave Katze und dass sie froh ist, dass ich bei ihr bin. Da habe ich dann meine Augen zugedrückt. Wenn sie nach Hause kam, habe ich mich immer gleich hochgerappelt, auch wenn es mir wegen meines Alters schwer viel und sie begrüßt. Nur raus wollte ich noch nicht. Das war mir noch zu ungewiss. Mein altes Katzenbett wollte ich auch nicht. Irgendwie hat mich das an etwas erinnert. Aber mein Frauchen hat mir eine Katzendecke gekauft und clever darüber gelegt. Seitdem ist das mein neuer Lieblingsplatz im Wohnzimmer. Hier residiere ich, wie ein kleiner König, lasse es mir gut gehen und genieße mein Zuhause.

Nach einigen Versuchen nach draußen zu gehen, habe ich mir nun ein Herz gefasst und erkunde nun meine neue Umgebung. Das gefällt mir so gut, dass ich mich aus dem Grundstück wage und stiften gehe. Ich bin schließlich ein Kater und habe meinen eigenen Kopf. Dass sich mein Frauchen Sorgen macht und mich suchen wird, war mir nicht bewusst. Ich war so lange jetzt nicht draußen und es ist so schön, wenn der Wind um meine Nase und durch mein Fell weht. Mir geht es richtig gut und ich komme ja wieder heim. Außerdem habe ich mich ja gebührend verabschiedet. Ich habe sehr viele Streicheleinheiten und Zuneigung bekommen. Mein Frauchen hat sich heute besonders viel Zeit für mich genommen. Nun ist es schon Abend und nach Hause will ich noch nicht. Das reicht am Morgen auch noch. Irgendwie treibt mich der Hunger und Durst dann doch nach Hause. Es steht bestimmt etwas für mich draußen. Das habe ich natürlich auch gleich gefunden und fleißig leer gemacht. Es war ein sehr anstrengender Tag für mich und ich bin sehr müde und kaputt. Mit mir und meinem Leben hoch zufrieden schlafe ich ein. Da ich am Morgen immer noch nicht zu sehen bin, sucht mich mein Frauchen. Sie ist traurig und macht sich Sorgen. Zurecht. Sie findet mich schlafend im Garten, meint sie zumindest. Allerdings bin ich zu dieser Zeit schon im Katzenhimmel und kann nicht verstehen, warum mein Frauchen so traurig ist und weint. Sie hat mir doch ein kurzes, aber wunderschönes Zuhause geboten. Ich hatte kein leichtes Leben und habe lange gebraucht, bis ich wieder ins Leben zurückfand und dabei hat mir mein Frauchen sehr geholfen. Ich durfte noch einmal nach draußen und viel Liebe und Fürsorge erfahren. Ich hoffe, dass mein Frauchen nicht lange so traurig ist. Ich habe sie doch auch lieb gehabt. Wir hatten einen wunderschönen gemeinsamen letzten Tag, wie wenn ich gewusst hätte, dass es mein letzter sein wird.

Peterle Peterle Peterle Peterle